Body in Ambiguity

8 Juli 2017 - 4 August 2017

Huang Meng-Chin ist der erste Residenz-Künstler des auf eine neue Ebene gehobenen Austauschprojektes zwischen München und Taipei. Das Apartment der Kunst hat diesen Austausch bereits seit 2014 - 2016 auf privater Ebene, mit Unterstützung des Kulturreferates und des taiwanischen Kulturministeriums, organisiert. Seit Ende 2016 sind jetzt auch das Taipei Artist Village und das Goethe Institut mit im Boot und es konnte ein offizielles Residenz Austauschprogramm München - Taipei etabliert werden. Näheres und neue Ausschreibung für 2018 findet sich auf der News-Seite.

Der 1978 geborene taiwanesische Künstler versteht den bühnenartig gestalteten Raum im Apartment der Kunst als seinen von innen begehbaren mentalen Körper. Aus einem Land (oder besser „no land land“) stammend, welches sich immer noch in der Zwischenwelt zwischen extremer Fortschrittsgläubigkeit und tief verwurzelten traditionellen Werten bewegt, nutzt Huang die Freiheit seines Aufenthaltes hier in München um sich offen seinen zwiespältigen Gefühlen, seiner bisher verdeckten schwulen Identität und den gesellschaftlichen und familiären Zwängen in denen er verhaftet ist, zu stellen. Er sagt:“ I always tried to hide something, but the more I try to hide, the bigger becomes the distance to myself! And so, in this exhibition, I like to take the chance to create some „fiction“ relating what I want to be and show who I actually am.“

Die Ausstellung „Body in Ambiguity“ ist als eine Installation/Parcours aus Videos, Blumen Obstbaumnetzen und sensiblen und intimen Erzählungen über sich selbst, die als Soundteppich den Raum füllen, gestaltet. Ein „Garden of Desire“ in dem er sich keine Gedanken mehr darüber machen muß was die Menschen von ihm denken. In den Videos, die auf performativen Aktionen Huangs beruhen spiegelt er sich mit seiner multiplen Identität selbst. Aber nicht nur sich in seinem Körper, sondern auch in dem Körper Taiwan, in dem er von Kindheit an die Suche nach Identität erlebt und der ihn in direktem Bezug zu sich selbst umhüllt. Der Status des „dazwischen“ des nicht endgültig definierbaren ist ihm zur Heimat geworden.

Huang Meng-Chin arbeitet zur Zeit an seinem PhD in New Media Arts, an der National Taiwan Normal University, und hat einen Lehrauftrag für Neue Medien.

Verschiedene Residenzaufenthalte führten ihn in den letzten Jahren nach Indien, Australien (Sydney), USA (San Francisco, New York), Türkei (Istanbul) und schließlich Polen (Warschau).

Wichtige Ausstellungen der letzten Jahre waren: ”Optical illusion of the Body ”(2017, Digiark, National Taiwan Museum of Fine Arts; ”The landscape of Anamorphic Body_inter-faces” (2016, National Taiwan Museum of Fine Arts, Taichung, Taiwan); ”Knitting a paratextual Body” (2015, Digital Art Center, Taipei, Taiwan), ”Rituels de Lumiere”(2015, Galerie Joseph Antonin, Arles, France), A Body of Mobile Machine” (2015, Halka Art Gallery, Istanbul, Turkey).

Die Einzelausstellung „Body in Ambiguity“ im Apartment der Kunst ist seine erste Ausstellung in Deutschland.

Künstler