1971         geboren in Oppeln/Polen

1987        Auswanderung nach Deutschland

1994-2000 Studium IGP Klavier bei Kenji Kato und Theodora Lungu, sowie Komposition bei Claus Kühnl und Gerhard Schedl am Dr.Hoch´s Konservatorium in Frankfurt am Main

1998        Richard Wagner Stipendium in Bayreuth

2001        Übersiedlung nach Wien

2001-2008 Kompositionsstudium zunächst bei Iván Eröd, dann bei Erich Urbanner und Chaya Czernowin an der Universität für Musik  und darstellende Kunst Wien

2006       Kompositionspreis beim 3.Internationalen Joseph Haydn Kammermusikwettbewerb

2008      Abschluss mit Auszeichnung

2009      Finalist beim Internationalen Helmut-Sohmen-Kompositionswettbewerb

2011      Staatsstipendium der Republik Österreich für Komposition

 

  • Tätigkeit als Pianist, Tastenspieler in diversen Ensembles u.a. Neue Musik, Jazz und Pop, Improvisation

  • Aufführungen in Österreich, Deutschland, Polen, Italien, in der Schweiz und China u.a. beim Festival Wien Modern, bei den Wiener Festwochen, im ORF Sendesaal, Wiener Konzerthaus, Musikverein Wien, Arnold Schönberg Center, Kunstverein Alte Schmiede, Künstlerhaus Wien, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Haus der Musik, WUK, i Kult, ÖGZM, Musica Delicata, Salzburger Kunstverein, SNIM

  • Rundfunkübertragungen der Werke auf ORF

  • Interpreten u.a. Ernst Kovacic, Ensemble Reconsil, das Morgenstern-Trio, Ensemble LUX, Leibniz-Trio, Ensemble Platypus, Webern Kammerchor, Mobilis Saxophonquartett, Markus Holzer (4 Saxess), Ingrid Wagner-Kraft, Hermann Ebner (NÖ-Tonkünstlerorchester), Sabine Zwick (Wiener Saxophon-Quartett), Josef Mayr, Tomasz Skweres (Solo-Cellist des Philharmonischen Orchesters Regensburg), Kana Matsui (Konzertmeisterin des RSO Ljubljana, Salzburger Camerata)

  • Filmmusik zu den Kunstfilmen von Eliane Huber-Irikawa (CH) und Lars Koepsel (D)


ROMAN PAWOLLEK

Werkeverzeichnis:

  1. SONATA für Alt-Saxophon und Klavier 2001 (12´)

  2. LOVELY PIANO sechs Stücke für Klavier 2001 (20´)

  3. DAS VERLORENE PARADIES für Violoncello solo 2002 (10´)

  4. SAMOTNOSC (EINSAMKEIT) für gemischten Chor 2002 (4´30´´)

  5. MONOLOG für Saxophon/Bariton solo 2003 (7´)

  6. VIER CHARAKTERSTÜCKE für Klavier solo 2002-04(20´)

  7. DIALOG für Alt Saxophon und Violoncello 2004 (12´)

  8. FANFAREN für vier Trompeten 2004 (4´)

  9. KYRIE für dreistimmigen Chor SABar 2004 (3´)

  10. STREICHQUINTETT 2004-05 (22´)

  11. FRÜHLINGSTANZ - AN IGOR S. für Trompete, E-Bass und Klavier 2005 (5´)

  12. MIKROKOSMOS für Klavier und Live Elektronik 2005-06 (20´-33´)

12a. mikroMAKROkosmos Version für Klavier, Ensemble und Elektronik 2005/10 (variable Dauer)

  1. AN DIE URZEITEN für Horn und Klavier 2003/06 (13´)

  2. LEBENSLINIEN -DREI REFLEXIONEN für Violoncello solo 2006/Neufassung 2009 (14´/10´)

  3. GESANG für Posaune und Streichquintett 2006 (4´30´´)

  4. KLAVIERTRIO 2006 (12´)

  5. DUO für Flöte und Violoncello 2006-07 (8´)

  6. ANRUFUNG – BEGEGNUNG – TANZ für Sopran, Bariton und Klavier vierhändig 2007, Version mit Viola und Cello 2010 (14´)

  7. STREICHQUARTETT 2008 (12´)

  8. CONTEMPLATION für Orchester 2007-09 (21´)

  9. FOUR ELEMENTS – vier Stückefür Klavier 2007-10 (20`)

21a. FLUIDAL für Klavier solo 2007 (5´)

21c. ECHOES für Klavier solo 2009 (4´)

  1. KLAVIERQUARTETT 2009 (10´)

  2. ERINNERUNG… für E-Gitarre und Klavier 2010 (14´)

  3. 2. KLAVIERTRIO 2011 (13´)

  4. AURON für Saxophonquartett 2011 (8`30``)

  5. DOPPELKONZERT für Horn, Posaune und Ensemble 2011 (15`)

  6. DREI MINIATUREN für Violine/Barock-Violine 2011 (5´30´´)

  7. WÈN HÒU (Gruß) für Violine und Klavier 2012 (10´)

  8. CRISIS, CATHARSIS & CHANT für Klarinette (auch Bass-Kl.), Akkordeon, Violine, Viola, Cello und Kontrabass 2012 (17´)

  9. QUINTETT für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass 2012 (15´)

  10. OMANUKALADESA (3. KLAVIERTRIO) für Violine, Violoncello, Klavier 2012/13 (10´)

Musik zu den Kurzfilmen:
VITAPARCOURS, DER MALER, MEIN BESTER FREUND
von Eliane Huber-Irikawa (CH)GAME OVER von Lars Koepsel (D)
WEISSES RAUSCHEN
- Klanginstallation zur gleichnamigen Ausstellung von Eliane Huber-Irikawa


Einführung zur Ästhetik von Roman Pawollek


Alles sollte so einfach wie möglich sein

aber nicht einfacher“

Albert Einstein


Unter diesem Motto ist die Zielsetzung meines derzeitigen kompositorischen Arbeitens eine möglichst Zeitlose, jedoch Zeitgemäße Wahrheitsfindung in der Erkundung des Phänomens Klang mit seinen (elementaren) physikalischen, psychologischen, sowie transzendentalen Eigenschaften, Gesetzmäßigkeiten und universellen Inhalten. Dabei sehe ich mich als Betrachter, Entdecker und Erforscher einerseits - Mittler und Gestalter auf der anderen Seite.

In einem Wechselspiel zwischen passivsein=empfangen in Form von Improvisation und aktivsein=formulieren also Komposition komme ich zu einem Dialog mit der Existenz, die sich hier als klingende Mitteilung manifestiert.

Daher möchte ich das Komponieren im Idealfall, als einen Dialog mit dem klanglichen Material verstehen.

Diese Polarität, das Wechselspiel - der ständige Fluss von Gegensätzen, der in unserer Realität auf verschiedenen Ebenen omnipräsent ist - und meine eigene Unzulänglichkeit als Subjekt, bilden das Spannungsmoment für meine kompositorische Arbeit.

Auf der Suche nach der Essenz dieser Ästhetik bietet mir eine Reduktion der „überflüssigen“ Mittel, die dem klanglichen Aspekt im Wege stehen könnten, als einen optimalen Ausgangspunkt für eine intensive Auseinandersetzung mit der Materie Klang.

Gemeint ist vor allem das abstrakte Formdenken, wie vorgegebene Formstrukturen oder eine abstrakte Tonhöhenkonstellation bzw. abstrakte rhythmische Strukturierung, welche natürlich nicht gänzlich verschwinden, sondern möglichst der Klangentfaltung dienen sollen.

Es entsteht also eine Ästhetik der Reduktion, wobei der Klang durchaus materialistisch zu verstehen ist, also im physikalischen Sinne von stofflich.