Hung Yu-Hao (洪譽豪)

Hung Yu Hao born in 1989, Taipei, he holds an MFA degree in the New Media Art Institute of National Taiwan University of Arts. The theme of his artworks focuses on virtuality and reality in new media context. Basing his works on long-term observation of urbanscape which are represented in geographical images and the gazing experience of social cognition and mobility at plebeian spaces.

By using aerial filming, 3D scanning and virtual reality to create his works with an attempt to understand individual’s awareness of time and explore the varying sense of “place spirit” by local communities.

Solo Exhibition

2022 “Joy in Pain” / Apartment der Kunst/AoA, Munich Germany

2020 ”Town excerpt” / Soulangh Cultural Park, Tainan, Taiwan

2018 ”On Fluid Street” / National Taiwan Museum of Fine Arts, Taichung, Taiwan

Group Exhibition

2020 ”ART TAIPEI” / Taipei World Trade Center Hall 1, Taipei, Taiwan

2020 ”Nuit Blanche Taipei” / Nangang Station, Taipei, Taiwan

2020 ”Perforated City” / MOCA Taipei, Taipei, Taiwan

2019 ”#RTS: ReTranSens-The 14th Digital Art Festival Taipei” / MOCA Taipei, Taiwan

2018 Virtual Garden 6. Mediations Biennale” / Poznan, Poland

Award

2020 ”Lumen Prize” Shortlist

2019 ”Kaohsiung Awards” Merit Award

2018 ”National Art Exhibition, ROC” Gold Medal Award

Collection

2019 ”Ministry Of Culture Art Bank” Collection

2018 ”Yo-Chang Art Museum” Collection

2017 ”Ministry Of Culture Art Bank” Collection

In der Ausstellung „Joy in Pain" greift der Taiwanesische Künstler Hung Yu-Hao die im Münchner Stadtmuseum im Original zu sehenden Moriskentänzer auf. Die Bestrebung ihres Schöpfers Erasmus Grasser war um 1480 mit den 16 verschiedenen Figuren das gesamte mittelalterliche Bevölkerungs-spektrum darstellen.

Über die Geschichte der Morisken und ihres Tanzes ist nicht sehr viel bekannt, da ihre Existenz und ihre Aussehen nur durch einige wenige vorhandene visuelle Quellen belegt ist. Bekannt ist, daß der sogenannte Moriskentanz während des Mittelalters in ganz Europa zirkulierte und in verschiedenen Epochen und Regionen unterschiedliche Ausprägungen und kulturelle Kontexte verkörperte.

In seinen Ursprüngen ist er in die Zeit der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens von der arabischen Besatzung und der damit einhergehenden Rechristianisierung zu verorten. Die verbliebenen arabischstämmigen Einwohner wurden „Morisken“ (Mauren) genannt.

Aus dieser Zeit rührt wohl die Einordnung des Tanzes als Schwert- oder Kampftanz. So läßt sich dem Tanz ein zumindest nonkonformistischer Grundgedanke zuweisen, der aus Gedanken und Gefühlen des Widerstandes wächst. Egal ob man ihn zurückführt auf den Kampf zwischen Muslimen und Christen oder er in späteren Jahrhunderten eine von Gauklern , die durch Europa zogen, verwendete Metapher war, um das schwere Leben und die Diskrepanz zwischen Adel und einfachem Volk zu thematisierten. Es gibt Legenden, die behaupten, daß Moriskentänzer während der Pestepidemien engagiert wurden, um dem Volk in dunklen Zeiten durch Ihre exzentrischen Tänze wieder etwas Belustigung, Mut und Halt für die Herausforderungen des Lebens zu schenken.

Diese Überlegungen greift Hung Yu-Hao in seiner Arbeit „Joy in Pain“ auf, um in der jetzt schon zweijährigen Pandemie, mithilfe des imaginierten Tanzes, einen Gedanken der Hoffnung und der Freude am Leben zu fassen.

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die eingefrorenen körperlichen Bewegungen der von Erasmus Grasser geschaffenen Münchner Moriskentänzern, die wie Keyframes die historische Zeit markieren. Mit Hilfe der 3D Scan Technologie hat Hung Abbildungen der Tänzer benutzt und versucht, ihre Bewegungen zu analysieren und zu rekonstruieren. Mittels Videoüberblendungen auf Fotos werden 6 der verbliebenen Statuen aus Ihrer Jahrhunderte andauernden Starre herausgeholt und in eine Dynamik übersetzt, die den wiedererwachten Lebensmut und die Freude auch im heute illustriert.

Hung Yu-Hao ist derzeit als Stipendiat unseres gemeinsamen Austauschprogrammen mit em Kulturreferat München, dem Taipei Artist Village und dem Goethe Institut Taipei in der Villa Waldberta in Feldafing zu Gast.